Marina Carobbio Guscetti https://marinacarobbio.ch/de/ Benvenuti, Herzlich Willkommen, Bienvenue Wed, 15 Jan 2020 13:18:18 +0000 de-DE hourly 1 https://marinacarobbio.ch/wp-content/uploads/sites/4/2017/05/cropped-logo-PS-32x32.png Marina Carobbio Guscetti https://marinacarobbio.ch/de/ 32 32 Ja zur Initiative für günstigen Wohnraum – Artikel Swissinfo https://marinacarobbio.ch/de/2020/01/15/ja-zur-initiative-fuer-guenstigen-wohnraum-artikel-swissinfo/ https://marinacarobbio.ch/de/2020/01/15/ja-zur-initiative-fuer-guenstigen-wohnraum-artikel-swissinfo/#respond Wed, 15 Jan 2020 13:18:18 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4371 Link Artikel Swissinfo Der freie Markt in der Schweiz hat viel leerstehenden Wohnraum geschaffen. Doch ein Grossteil davon ist zu teuer oder befindet sich in...

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Der freie Markt in der Schweiz hat viel leerstehenden Wohnraum geschaffen. Doch ein Grossteil davon ist zu teuer oder befindet sich in abgelegenen Gegenden: Diese Meinung vertritt Ständerätin Marina Carobbio Guscetti. Die sozialdemokratische Parlamentarierin ist überzeugt, dass die Volksinitiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“, über die am 9.Februar abgestimmt wird, die Marktverzerrungen teilweise beheben kann. Die Initiative komme den mittleren und unteren Einkommensschichten zu Gute.

Die Mieten stellen neben den Krankenkassenprämien die höchsten Ausgabenposten im Budget einer Schweizer Familie dar. Trotz eines Rückgangs der Zinsen und einer Zunahme an leerstehendem Wohnraum sind die Mieten in der Schweiz seit dem Jahr 2005 um 18,8 Prozent gestiegen. Das zeigen die Statistiken auf.

Am kommenden 9. Februar hat das Schweizer Volk die Gelegenheit, die Dinge zu ändern. Nachdem das Parlament die Initiative „Für bezahlbare Wohnungen“ des Mieterinnen- und Mieterverbands ohne Gegenvorschlag bachab geschickt hat, stimmen wir über die Möglichkeit ab, den gemeinnützigen Wohnungsbau zu fördern und einen Teil des Marktes der Immobilienspekulation zu entziehen. Und genau dies ist notwendig.

Zu teuer und am falschen Ort

In der Schweiz wird immer mehr gebaut. Grünflächen verschwinden, um Platz für neue Wohnungen zu schaffen. Die tiefen Zinsen beflügeln die Bautätigkeit. In vielen Gemeinden ist daher tatsächlich neuer Wohnraum entstanden, doch meistens befindet sich dieser in abgelegenen Gebieten, abseits der Zentren. Der Wohnraum entsteht also nicht dort, wo er wirklich gebraucht wird. Häufig werden Luxusappartements erstellt, die für den Mittelstand unbezahlbar sind und für die es keine Nachfrage gibt.

In der Folge bleiben die Mietzinse gerade in den städtischen Zentren sehr hoch. Für viele Familien, ältere Personen und junge Menschen liegen diese Mietzinse in der Regel ausserhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten. Kurzum: Das Wohnungsangebot hat nicht zu einer Reduktion der Mieten geführt.

Auch der Bundesrat hat in seiner Botschaft zur Volksinitiative „Für bezahlbare Wohnungen“ die Schwierigkeiten anerkannt, die Mittelstandsfamilien mit geringer Kaufkraft bei der Suche nach günstigem Wohnraum haben.  Gleichwohl empfiehlt der Bundesrat die Initiative zur Ablehnung, weil eine Umsetzung angeblich zu teuer wäre und gegen die Gesetze des Marktes verstossen würde.

Aber meiner Meinung nach muss der Staat genau dann eingreifen, wenn der Markt in Bezug auf die Mieten nicht spielt! Und in Bezug auf die Kosten ist zu sagen, dass die Darlehen für den Bau von gemeinnützigen Wohnungen immer zurückbezahlt wurden und der Bund von den Zinsen profitiert.

Ein soziales Modell, das dem Landschaftsschutz zu Gute kommt

Die Volksinitiative möchte den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern. Das bedeutet, es soll Wohnraum geschaffen werden, der für Familien mit geringen oder mittleren Einkommen erschwinglich ist. Mindestens zehn Prozent aller neu gebauten Wohnungen müssen gemeinnützig sein. Im Moment erreicht der Anteil nur fünf Prozent.

Gemäss einer Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) im Jahr 2017 publiziert wurde, sind konventionelle Drei-Zimmer-Mietwohnungen um 16,5 Prozent teurer als Wohnungen gleicher Grösse im gemeinnützigen Wohnungsbau. In den grossen Städten beträgt die Differenz sogar 26 Prozent. Das heisst: Mieter bezahlen im Durchschnitt einen Gegenwert von zwei zusätzlichen Mietzinsen, wenn sie nicht in einer gemeinnützigen Wohnung leben. In den Städten entspricht der Aufpreis sogar drei Monatsmieten.

In Wohnungen, die Genossenschaften, Gemeinden oder gemeinnützigen Stiftungen gehören, werden tiefere Mieten bezahlt als in Mietobjekten, die den Regeln des freien Markts unterworfen sind. Zudem haben gemeinnützige Wohnungen einen gewissen Beruhigungseffekt auf die Mieten in der Umgebung. Diese Wohnungen verbrauchen in der Regel auch weniger Grundfläche, so dass Umwelt und Ressourcen geschont werden. Zugleich hat der gemeinnützige Wohnungsbau einen positiven Effekt in Bezug auf die soziale Durchmischung der Bewohnerschaft.

Dieses Wohnmodell soll gefördert werden, indem Kanton und Gemeinden ein Vorkaufsrecht für den gemeinnützigen Wohnungsbau erhalten. Ein Vorkaufsrecht gibt es auch auf Grundstücke, die vom Bund und bundesnahen Betrieben (wie SBB oder Post) veräussert werden.

Das ist ein wichtiges Element der Initiative, insbesondere wenn man bedenkt, dass sich diese Grundstücke beziehungsweise Immobilien häufig an privilegierter Lage befinden, also genau dort, wo mietzinsgünstige Wohnungen Mangelware sind. Schliesslich verlangt die Initiative, dass Subventionsprogramme der öffentlichen Hand zur Förderung von Sanierungen nicht zum Verlust von preisgünstigen Mietwohnungen führen.

Das Jahr 2020 wird folglich dank der Initiative „Für bezahlbaren Wohnraum“ ein wichtiges Jahr für Mieterinnen und Mieter sein. Mit einem Ja können wir sicherstellen, dass gemeinnütziger Wohnungsbau gefördert wird und Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen preisgünstig wohnen können.

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Tag der Energie – Rede https://marinacarobbio.ch/de/2019/10/12/tag-der-energie-rede/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/10/12/tag-der-energie-rede/#respond Sat, 12 Oct 2019 13:52:01 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4253 Egregi rappresentanti dei Comuni, dei Cantone e della Confederazione Gentile Signore, egregi Signori È per me un grande piacere potervi dare il benvenuto a nome...

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Egregi rappresentanti dei Comuni, dei Cantone e della Confederazione
Gentile Signore, egregi Signori

È per me un grande piacere potervi dare il benvenuto a nome dell’Assemblea federale qui in Ticino, nella splendida regione del Locarnese. Per la prima volta la Giornata nazionale dell’energia si tiene nella Svizzera italiana: ringrazio gli organizzatori per questa scelta, che reputo importante per rafforzare la coesione nazionale e valorizzare la Svizzera e il suo territorio in tutte le sue sfaccettature – uno dei due temi che ho cercato di portare avanti in questo mio anno presidenziale.

Energia – un elemento fondamentale che ci accompagna in tutta la nostra giornata, dalla sveglia al caffè mattutino, allo spostamento al posto di lavoro e le risposte alle varie e-mail, fino al momento serale passato sul divano a guardare la televisione. Ne risulta che la produzione e l’uso fatto dell’energia sono delle questioni di fondamentale importanza, che influenzano la società intera. Domande importanti che non si limitano a conseguenze nel presente o nel futuro prossimo, ma che possono avere ripercussioni a lungo termine. Conseguenze che ci ricordano giustamente i giovani che in questi mesi sono scesi in piazza a rivendicare una politica ambientale lungimirante che guardi al loro benessere, all’ambiente e alla salute di noi tutti e tutte. I giovani sono riusciti a catalizzare l’attenzione pubblica su una delle questioni più importanti dei nostri tempi, spingendo la politica a reagire con maggior determinazione e rapidità rispetto al passato. Un esempio è la recente decisione del Consiglio degli Stati in ambito della discussione sulla revisione della Legge sul Co2, dove tra le varie misure ci si è focalizzati in particolare sul ridurre le emissioni di CO2 degli edifici, limitando l’utilizzo di nafta e favorendo risanamenti energetici. Misure che assieme ad altre dovrebbero permettere alla Svizzera di raggiungere i propri obiettivi fissati dall’Accordo di Parigi.

 

Geschätzte Damen und Herren

Die Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens ist entscheidend für die Zukunft der weltweiten Umweltpolitik: Die Klimafrage ist nämlich von so grosser Tragweite, dass sie nur auf internationaler Ebene gelöst werden kann. Die Bestrebungen müssen länder- und parteiübergreifend sein, was aber nicht heisst, dass die einzelnen Länder – auch die Schweiz – von ihrer Verantwortung entbunden werden dürfen. Die Schweiz leistet in verschiedenen Bereichen Bemerkenswertes: Ich denke da zum Beispiel an die Energieversorgung, die vorwiegend mit Wasserkraft sichergestellt wird. Diese Bestrebungen werden fortgesetzt. Dies ist aber kein Grund, uns auf den Lorbeeren auszuruhen: Es gibt Bereiche, in denen wir noch mehr machen können und müssen. Zum einen hat unser Land die nötigen finanziellen Ressourcen, um die Mittel für eine wirkungsvolle Klimapolitik bereitstellen zu können. Zum anderen – und dies ist mindestens so wichtig – verfügen wir über die Erfahrung und das Fachwissen, um die Energiewende zu realisieren. An den ETH Zürich und Lausanne, aber auch an Fachinstituten verschiedener Universitäten sind international angesehene Forscherinnen und Forscher damit beschäftigt, Technologien zu entwickeln und zu optimieren, die uns dabei helfen sollen, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.

Diese Technologien werden später von Privaten aber insbesondere auch von der öffentlichen Hand auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene eingesetzt. In einem föderalistischen System wie dem unseren hat jeder Akteur Rechte, aber auch Pflichten – auch die kleinste geografische Einheit, die Gemeinde. Es hat somit einen guten Grund, wieso das Thema des diesjährigen Energietages ausgerechnet die interkommunale Zusammenarbeit im Rahmen der «Energie-Regionen» ist. Auch kleine Gemeinden können, wenn sie mit anderen zusammenarbeiten und Synergien nutzen, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten – wie dies das Schweizer Volk bei der Abstimmung zur «Energiestrategie 2050» gewünscht hat.

 

Chers représentants des communes, je tiens à vous remercier, au nom de mes collègues de l’Assemblée fédérale, de la contribution active que vous apportez à la transition vers l’énergie de demain. Je parle en connaissance de cause : mon propre village, Lumino, a été la première commune du Sopraceneri à obtenir le label Cité de l’énergie, en 2010, endossant ainsi le rôle de pionnière dans la région. Plus récemment, il s’est une nouvelle fois distingué dans le domaine de la politique énergétique en devenant la première commune du canton du Tessin à être certifiée Cité de l’énergie GOLD ; avec Bâle, Buchs et Zurich, Lumino est également l’une des Cités de l’énergie sur la voie de la Société à 2000 watts.

Pour obtenir ces distinctions, la commune a mené de nombreux projets : elle s’est dotée d’un éclairage public constitué exclusivement d’ampoules LED, elle a agrandi son école enfantine selon la norme Minergie-P, elle a décidé de couvrir la totalité de ses besoins énergétiques en électricité certifiée par le label de qualité naturemade basic, elle a installé des panneaux solaires photovoltaïques sur le toit de la salle de gymnastique communale, elle a substitué pratiquement la totalité des chauffages aux énergies fossiles de ses bâtiments avec des systèmes utilisant du pellet et des pompes à chaleur et elle a jeté une passerelle sur le Riale Grande permettant aux piétons et aux cyclistes de rejoindre les écoles depuis les quartiers d’immeubles.

Il convient de souligner que ce résultat n’aurait pas été atteint sans la participation de tous les acteurs concernés : Lumino a obtenu sa « citoyenneté énergétique » grâce à la volonté politique de l’administration communale, au soutien de ses habitants et à l’assistance des conseillers Cité de l’énergie. Je suis fière de ma commune, qui prouve que le travail accompli porte ses fruits.

Lumino a franchi une étape importante en obtenant le label Cité de l’énergie GOLD et en étant reconnue comme une Cité de l’énergie sur la voie de la Société à 2000 watts. Ces distinctions ne peuvent que l’encourager à continuer sur sa lancée et à servir de modèle, en prenant des mesures concrètes – comme celles que je viens de mentionner – et en sensibilisant la population à concilier croissance économique et respect de notre planète et de ses ressources. Chacun d’entre nous, que cela soit au niveau individuel ou au sein d’une entité politique, peut promouvoir un développement durable et contribuer ainsi à offrir un avenir aux générations futures.

 

Concludo ringraziandovi per la vostra presenza alla giornata odierna, che permette di rafforzare la collaborazione e la conoscenza reciproca tra le varie entità politiche, il mondo della ricerca e i professionisti del settore energetico. Grazie per l’invito e vi auguro una buona giornata… dell’energia!

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Wandelhalle Gespräche: Barrierefreies Bundeshaus https://marinacarobbio.ch/de/2019/10/09/wandelhalle-gespraeche-barrierefreies-bundeshaus/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/10/09/wandelhalle-gespraeche-barrierefreies-bundeshaus/#respond Wed, 09 Oct 2019 11:08:41 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4235 Sehr geehrte Damen und Herren   Was bedeutet Demokratie? Wenn wir an ein demokratisches System denken, denken wir ans Stimmrecht, an gerechte Wahlen, an eine...

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Sehr geehrte Damen und Herren

 

Was bedeutet Demokratie? Wenn wir an ein demokratisches System denken, denken wir ans Stimmrecht, an gerechte Wahlen, an eine pluralistische Medienlandschaft, ans allgemeine Wahlrecht. In meinen Augen ist das Schlüsselwort, das am besten erklärt, was Demokratie bedeutet, ein anderes: das Wort «Mitwirkung». Mitwirkung am öffentlichen Leben und an den Entscheidungen, die uns alle betreffen, Mitwirkung bei den Wahlen – als Wählerin bzw. Wähler oder als Kandidatin bzw. Kandidat.

 

Eine Mitwirkung, die möglich wird durch ein zweites Schlüsselwort, das eng verbunden ist mit dem Konzept der Demokratie: «Zugänglichkeit». Denn Stimm- und Wahlrecht sowie Pluralismus sind toter Buchstabe, wenn sie nur auf dem Papier bestehen. Es geht hier um den philosophischen Unterschied zwischen negativer und positiver Freiheit, zwischen «frei von…» und «frei zu». Einfacher gesagt: Freiheit ist nicht das Fehlen von Zwängen, Freiheit bedeutet vielmehr, in der Lage zu sein, die eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Jeder Staat, der wirklich demokratisch sein möchte, hat deshalb die Aufgabe, den freien Zugang zu den Instrumenten der Demokratie zu gewährleisten und so die politische Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen.

 

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlichen willkommen im Namen meiner Ratskolleginnen und -kollegen zur Veranstaltung «Wandelhalle. Gespräche über Politik und Parlament», bei der es heute um die Barrierefreiheit – die Zugänglichkeit – des Bundeshauses geht. Als diese Diskussionsreihe, bei der die Räumlichkeiten des Parlaments der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und der Dialog zwischen der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern gefördert wird, im vergangenen Januar lanciert wurde, hat mich das sehr gefreut. Das Bundeshaus als zentraler Ort der Schweizer Politik muss weitestmöglich zugänglich, offen und erlebbar sein. Es braucht diese grundsätzliche Zugänglichkeit, um die gefühlte Distanz zwischen der so genannten «politischen Elite» und dem «Volk» zu verringern – eine Distanz, die auch bei uns immer grösser wird.

 

Die Parlamentsdienste machen bereits viel, um der gesamten Bevölkerung den Zugang zu gewährleisten. Lassen Sie mich einige Beispiele nennen. Für alle, die das Parlamentsgebäude «physisch» besichtigen möchten, finden regelmässig kostenlose Führungen auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch statt. Für gehörlose oder schlecht hörende Menschen gibt es spezielle Führungen in Gebärdensprache. Zudem wird versucht, auch Menschen mit motorischen Schwierigkeiten entgegenzukommen. Für blinde oder sehbehinderte Menschen gibt es sogar ein Modell des Bundeshauses, das es ermöglicht, die Struktur des Gebäudes mit den Händen zu ertasten. Ausserdem können sie an einer Audioführung mit speziell dafür ausgebildeten Parlamentsführerinnen bzw. -führern teilnehmen. Schliesslich gibt es zahlreiche Sonderveranstaltungen wie die in Kürze endende Ausstellung «100 Jahre Proporz», die «Nacht der Museen» oder spezielle Führungen für Familien mit kleinen Kindern.

 

Die Parlamentsdienste beschränken sich allerdings nicht darauf, das Parlamentsgebäude physisch zugänglich zu machen, vielmehr kann es auch virtuell besucht werden. So freue ich mich sehr, die Umsetzung einer von mir angestossenen Massnahme durch die Parlamentsdienste bekannt geben zu können: Ab heute ist der Teil der Website des Parlaments, der grundlegende Auskünfte über die Struktur und die Funktionsweise unseres Parlaments und unserer Demokratie gibt, in Leichter Sprache verfügbar. In der Schweiz haben schätzungsweise knapp eine Millionen Menschen Schwierigkeiten, komplizierte Texte zu verstehen. Deshalb sind in den letzten Jahren verschiedene «Dienste für Leichte Sprache» entstanden, welche in Zusammenarbeit mit den Organisationen, die sich für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung einsetzen, Texte «vereinfachen», um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Übertragung in Leichte Sprache erfolgt auf der Grundlage eines Regelwerks, welches im Rahmen des europäischen Projekts «Inclusion Europe» ausgearbeitet worden ist, und wurde in unserem Fall von der Organisation ProInfirmis vorgenommen. Diese hat die Texte aus dem Deutschen, Französischen und Italienischen in die jeweiligen Leichten Sprachen übersetzt. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit an diesem Projekt.

 

Dies sind wichtige Schritte, um die aktive und selbständige Mitwirkung jedes und jeder Einzelnen an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu erleichtern. Diese Mitwirkung ist das Recht aller Bürgerinnen und Bürger und zugleich eine Stärke unserer Gesellschaft, wie es auch der Bericht des Bundesrates von Mai 2018 unterstreicht. Ich danke Ihnen für Ihr Kommen und übergebe nun das Wort an den Moderator des Abends, Daniel Lüthi.

 

 

Dopo tavola rotonda di discussione

 

Herzlichen Dank Giulia Broggini, Beat Flach, Judith Hanhart, Stéphane Kessler und Michael Küng für diese interessante Diskussion. Und natürlich vielen Dank auch an Daniel Lüthi für die ausgezeichnete Moderation.

Es ist mir nun eine grosse Freude, Ihnen die Ehrengäste dieses Abends vorzustellen: MOPS_DanceSyndrome, die extra aus dem Tessin angereist sind. Eine Tanzgruppe, die aus jungen Erwachsenen mit Down-Syndrom besteht. MOPS ist seit über zehn Jahren aktiv und einzigartig in Europa. Die Tanzgruppe verfolgt den Schutz und die Stärkung des Einzelnen durch die Vielfalt und wird mit seinen Tänzerinnen und Tänzer zu einer universellen Botschaft des Respekts für eine umfassendere, aufmerksamere und bewusstere Gesellschaft. Heute werden Amedea Aloisi, Gaia Mereu, Elisabetta Montobbio und Simone Lunardi unter der künstlerischen und choreografischen Leitung von Ela Franscella auftreten. Vielen Dank, dass Sie heute zu uns gekommen sind. Verlieren wir keine weitere Zeit: Bühne frei!

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Mehrsprachigkeitstag – Rede im Nationalratsaal https://marinacarobbio.ch/de/2019/09/26/mehrsprachigkeitstag-rede-im-nationalratsaal/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/09/26/mehrsprachigkeitstag-rede-im-nationalratsaal/#respond Thu, 26 Sep 2019 14:24:36 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4204 Geschätzte Kolleginnen und Kollegen Sie haben richtig gehört – auf Deutsch. Et en français : chers collègues. Heute rede ich nicht Italienisch wie sonst immer, denn...

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Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

Sie haben richtig gehört – auf Deutsch. Et en français : chers collègues. Heute rede ich nicht Italienisch wie sonst immer, denn heute ist ein besonderer Tag: aujourd’hui les germanophones deviendront latins ! Und die französisch- und italienischsprachigen Ratsmitglieder schlüpfen im Gegenzug in die Haut ihrer deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen. Denn heute ist Mehrsprachigkeitstag. Ich begrüsse diesen Anlass und freue mich, heute vermehrt die Minderheitssprachen Französisch, Italienisch oder Rätoromanisch zu hören. Und ich danke Helvetia Latina, sowie Mehrsprachigkeit CH, Lia Rumantscha und Intergruppo parlamentare Italianità ganz besonders für ihre Initiative.

J’espère que vous profiterez de cette occasion. Il est vrai que, par rapport à d’autres lieux de travail et de rencontre, le Palais fédéral est un endroit où l’on a l’habitude d’entendre plusieurs langues, de tenir des réunions à moitié en allemand et à moitié en français ou encore d’assister à des discours en français émaillés de termes techniques allemands – et vice versa. La différence, c’est qu’aujourd’hui, nous allons parler une autre langue officielle, en pleine conscience et plus radicalement. Nous résisterons vaillamment à la tentation de parler l’allemand pour nous assurer d’être compris-e-s par la majorité au sein des conseils et de l’administration. Faisant fi de toute préoccupation utilitaire, nous observerons notre propre comportement et celui des autres. Et remarquerons peut-être que nous ne disons pas les choses de la même manière et, surtout, que nous ne disons pas les mêmes choses dans les langues partenaires.

Es ist nicht immer einfach, seine Ideen und Überzeugungen in einer fremden Sprache auszudrücken und zu verteidigen – selbst wenn es eine Landessprache ist. Daher ermuntere ich Sie, all jenen Rednerinnen und Rednern heute besonders aufmerksam zuzuhören und zu applaudieren, die einen Effort leisten, um sich in einer anderen als ihrer Muttersprache zu äussern.

Nun mögen Sie einwenden, dass dies für die mehrsprachigen Kolleginnen und Kollegen ein Leichtes ist. Doch wenn Sie tatsächlich denken, dass man mehrere Sprachen mit Leichtigkeit erlernt, dass einem Zweisprachigkeit in die Wiege gelegt wird, man Sprachen einmal lernt und nie mehr vergisst – so wie das Velo fahren – dann muss ich Sie enttäuschen. Denn um das Niveau einer zweiten oder dritten Sprache hoch zu halten, braucht es eine gehörige Portion Beharrlichkeit und ein grosses Mass an Sensibilität. Zudem muss man die eigene Komfortzone verlassen und jede Gelegenheit nutzen, die Sprache zu sprechen.

Ich gratuliere allen mehrsprachigen Ratsmitgliedern zu Ihrer Hartnäckigkeit und ihrer Neugier. Die Räte und die Bundesverwaltung sind Vorzeigebeispiele, wenn es darum geht, Sprachgrenzen zu überwinden und Brücken zwischen der rätoromanischen, italienischen, französischen und deutschen Schweiz zu schlagen.

La Confédération compte quatre langues nationales et on a bien fait de nommer cette initiative « Journée du plurilinguisme » et non « Journée du bilinguisme ». Sans compter que nous sommes nombreuses et nombreux à avoir reçu d’autres langues en héritage de nos familles ou des pays où nous avons vécu.

Terre d’immigration depuis des temps immémoriaux, la Suisse parle les langues du monde et j’encourage chacune et chacun à chérir et à vitaliser ce patrimoine précieux. Car chaque langue est une merveille, une façon de voir le monde.

Heute ist der vorletzte Tag in dem ich als Nationalratspräsidentin die Session leite; Nationalratspräsidium das ich der Mehrsprachigkeit gewidmet habe. Es ist mir daher eine grosse Freude, dieses Jahr mit dem Tag der Mehrsprachigkeit zu beenden, einem Tag, der von Helvetia Latina, Mehrsprachigkeit CH, Lia Rumantscha und Intergruppo parlamentare Italianità ins Leben gerufen wurde.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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Hin zu einer inklusiven Gesellschaft https://marinacarobbio.ch/de/2019/09/23/hin-zu-einer-inklusiven-gesellschaft/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/09/23/hin-zu-einer-inklusiven-gesellschaft/#respond Mon, 23 Sep 2019 16:10:12 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4187 Hier mein Artikel im „Der Weg“, dem Mitgliedermagazin der nationalen Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen.  Gleich in einem der ersten Artikel der Verfassung ist verankert,...

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Hier mein Artikel im „Der Weg“, dem Mitgliedermagazin der nationalen Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen. 

Gleich in einem der ersten Artikel der Verfassung ist verankert, dass alle Menschen gleich sind und niemand wegen seiner Herkunft, seines Geschlechts, seines Alters, seinen religiösen oder politischen Überzeugungen oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung diskriminiert werden darf. Zur Durchsetzung dieses Grundsatzes wurden Gesetze erlassen wie das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann sowie das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG). Eine kontinuierliche Anpassung dieser Gesetze an neue Gegebenheiten ist indes ebenso unabdingbar wie die anhaltende Sensibilisierung der Gesellschaft mit elementarem Problembewusstsein – fernab von antiquierten und irrtümlichen Ansichten über Menschen mit Behinderung.

Das Parlament hat in der aktuellen Legislatur ein wichtiges Geschäft aus diesem Themenbereich behandelt: die Reform der Ergänzungsleistungen (EL). Nach drei Jahren intensiver Debatten und verschiedener Differenzen zwischen National- und Ständerat wurde – auch dank des Einsatzes von Interessengruppen, die sich für Menschen mit Behinderungen stark machen – auf die befürchteten einschneidendsten Einsparungen verzichtet. Stattdessen sieht die Reform die lang erwartete Erhöhung der Mietzinsmaxima vor. Durch diese Erhöhung verbessert sich die oftmals prekäre Situation zahlreicher EL-Bezügerinnen und -Bezüger – aktuell sind fast die Hälfte der IV-Rentnerinnen und -Rentner auf EL angewiesen.

Eine breite Diskussion in der Öffentlichkeit hatte auch die No-Billag-Initiative ausgelöst, welche die Abschaffung der Empfangsgebühren verlangte. Ein Thema, das insbesondere für Menschen mit Sinnesbehinderungen sehr wichtig ist. Denn dank der Empfangsgebühren stellen konzessionierte Medien zahlreiche barrierefrei zugäng- liche Sendungen zur Verfügung. Hier geht es auch um die Demokratie: Qualitativ hochstehende Informations- sendungen in Radio und Fernsehen sind für Bürgerinnen und Bürger mit einer Sinnesbehinderung von zentraler Bedeutung, denn wer seine demokratischen Rechte wahrnehmen will, muss sich informieren können. Besagte Volksinitiative wurde – wie von Bundesrat und Parlament empfohlen – klar abgelehnt, was ein wichtiges Zeichen zugunsten einer solidarischen Gesellschaft ist.

Ein drittes Thema war die Selbstbestimmungsinitiative, eine Volksinitiative, die dem Schweizer Recht Vorrang gegenüber internationalen Verträgen einräumen wollte und bei Annahme zur Kündigung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) geführt hätte, die Menschen mit Behinderungen schützt (Meinungsfreiheit, Diskriminierungsverbot, Minderheiten- schutz). Auch in diesem Fall zeigten sich die Schweizer Bürgerinnen und Bürger besonnen: Sie lehnten diese Initiative ab und bekannten sich zum Schutz der Grundrechte jedes Menschen.

Echte Fortschritte sind dies jedoch nicht, sondern lediglich Entscheide, die Rückschritte verhindert haben. Dabei gäbe es in verschiedenen Bereichen Nachholbedarf: zum Beispiel bei der – auch finanziellen – Anerkennung der Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen, beim barrierefreien Zugang zum öffentlichen Raum und zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie bei der Art und Weise, wie die neuen Technologien genutzt werden können, um allen Personen die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu ermöglichen. In der nächsten Legislatur muss die Politik deshalb die zahlreichen Herausforderungen in Angriff nehmen, die hin zu einer inklusiven und gleichberechtigten Gesellschaft – so wie sie unsere Verfassung vorsieht – zu bewältigen sind.

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Solidarität hat die Schweiz stark gemacht https://marinacarobbio.ch/de/2019/07/29/solidaritaet-hat-die-schweiz-stark-gemacht/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/07/29/solidaritaet-hat-die-schweiz-stark-gemacht/#respond Mon, 29 Jul 2019 13:03:31 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4079 Interview mit der Schweizer Familie: pdf

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Interview mit der Schweizer Familie: pdf

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«Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen» https://marinacarobbio.ch/de/2019/06/19/gleichstellung-und-soziale-gerechtigkeit-geho%cc%88ren-zusammen/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/06/19/gleichstellung-und-soziale-gerechtigkeit-geho%cc%88ren-zusammen/#respond Wed, 19 Jun 2019 13:01:32 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4044 Ich hatte die Ehre, ein Interview mit „Alliance Sud“ zu führen, in dem ich über meine offiziellen Reisen nach Afrika, Frauen und Entwicklungszusammenarbeit sprach. Hier...

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Ich hatte die Ehre, ein Interview mit „Alliance Sud“ zu führen, in dem ich über meine offiziellen Reisen nach Afrika, Frauen und Entwicklungszusammenarbeit sprach. Hier finden Sie das Ergebnis in der Zeitschrift „Global“.

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Marina Carobbio über Marie Curie https://marinacarobbio.ch/de/2019/06/10/marina-carobbio-ueber-marie-curie/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/06/10/marina-carobbio-ueber-marie-curie/#comments Mon, 10 Jun 2019 08:38:03 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4004 Ich konnte ein Interview mit „Das Magazin“ führen. Das Ergebnis finden Sie hier.

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Ich konnte ein Interview mit „Das Magazin“ führen. Das Ergebnis finden Sie hier.

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Eröffnung der Solothurner Literaturtage https://marinacarobbio.ch/de/2019/05/31/eroeffnung-der-solothurner-literaturtage/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/05/31/eroeffnung-der-solothurner-literaturtage/#respond Fri, 31 May 2019 06:29:05 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=4001 Anlässlich der Eröffnung der Solothurner Literaturtage konnte ich einen Vortrag in den drei Landessprachen halten: Sehr geehrtes Publikum In meinem Wohnort Lumino im Tessin befindet...

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Anlässlich der Eröffnung der Solothurner Literaturtage konnte ich einen Vortrag in den drei Landessprachen halten:

Sehr geehrtes Publikum

In meinem Wohnort Lumino im Tessin befindet sich die Bibliothek in einer ehemaligen Molkereigenossenschaft. Ein Zufall? Wahrscheinlich nicht. Bücher sind Nahrung. Unser Hunger und unser Durst danach sind nie gestillt.
Literatur ist aber nicht einfach bekömmlich. Literatur überrascht, verunsichert, irritiert. Sie sucht nach einer Sprache für bisher Unsagbares. Sie kann uns aus der Fassung bringen. Und sie verändert unseren Blick auf die Welt.
Wenn wir ein Bücherschrank wären, wie er draussen vor dem Landhaus steht: Er wäre fast unendlich tief. Alle Bücher, die wir je verschlungen haben, tragen wir mit uns herum. Auch wenn wir uns nicht mehr an sie erinnern.

Sie merken es: Ich spreche zu Ihnen als passionierte Leserin. Ich stehe hier aber auch als Politikerin. Als Politikerin aus der Italienische Schweiz . Für meine Anliegen stehe ich ein in Bern, wo Deutsch und Französisch dominieren. Deshalb liegt mir der Einsatz für das Italienische, meine Muttersprache, sehr am Herzen. Die Vielfalt der verschiedenen Sprachen und Kulturen ist eine grosse Bereicherung, in der Literatur wie in der Politik. Die Schweiz ist stolz auf ihre Mehrsprachigkeit. Mehrsprachigkeit bedeutet viel mehr als «mehrere Sprachen». Es bedeutet, dass wir uns ständig um die anderen Sprachen bemühen. Es bedeutet, dass wir den Mut haben, die eigene Sprache zu sprechen, auch wo es nicht erwartet wird.

 

Le giornate letterarie di Soletta puntano molto sul plurilinguismo nell’edizione di quest’anno, in particolare anche sull’italianità. Viene presentata la figura di una «Übersetzerin» , che traduce con passione da tre decenni libri dall’italiano al tedesco: Maja Pflug. Viene presentata una «traductrice», che nella città dai mille ponti, Roma, costruisce ponti verso il francese: Florence Courriol-Seita. E viene presentato un poeta e traduttore ticinese, che presta la sua voce ad altri e traduce letteratura francese verso l’italiano: Fabio Pusterla.
Tre figure i cui viaggi linguistici in direzioni diverse si incontrano qui a Soletta, permettendoci di aumentare la nostra consapevolezza del loro lavoro prezioso. Il lavoro di traduttori e traduttrici ci permette l’accesso a mondi diversi – ad altre condizioni di vita e ad altre realtà; ad altre storie umane – arricchendo così la nostra vita.

Le giornate letterarie godono di un orizzonte estremamente ampio: in Svizzera e a Soletta vengono ovviamente parlate di più lingue delle quattro citate nella nostra Costituzione federale. Sloveno, arabo e inglese sono solo alcuni esempi.
Nei prossimi giorni Soletta non è solo la capitale di un Cantone di lingua tedesca, bensì il centro del mondo che scrive e legge. Questo non da ultimo grazie a traduttori e traduttrici, nella cui officina potremmo gettare un’occhiata e scoprire la persona in carne ed ossa che sta dietro a questo lavoro. Perché il loro lavoro complesso e ambizioso non vive solo di capacità linguistiche, ma delle proprie esperienze personali.

Ho deciso di condurre tutti i lavori del parlamento in italiano. La mia non è stata una scelta meramente simbolica, ma dettata dalla consapevolezza che l’identità di un paese si basa anche sulla capacità che esso ha di riconoscere, sostenere e valorizzare le diverse componenti linguistiche e culturali che lo compongono.  Nell’ambito letterario qui alle giornate di Soletta lo fate, dando luogo ad incontri tra le diverse sfaccettature e lingue della letteratura svizzera.

 

Je m’adresse à vous en tant que lectrice, en tant que politicienne engagée – et en tant que femme. Dans les rangs du Conseil national, que je préside cette année, je ne vois pas autant de femmes que dans cette salle, aujourd’hui.

Le sexe féminin est clairement sous-représenté à la Chambre du peuple. Et quand je passe de celle-ci à la Chambre des cantons, je dois pour ainsi dire chercher à la loupe les conseillères aux États. Cette représentation si inégale des femmes et des hommes en politique reflète les inégalités qui existent dans la société en général. C’est la raison pour laquelle la promotion des femmes en politique me tient particulièrement à cœur, tout comme la mise en avant du rôle des femmes dans tous les domaines de notre société.
De ce point de vue aussi, les Journées littéraires sont très importantes : elles font la part belle à de « grandes dames » de la littérature et nous aident à poser sur l’histoire un regard qui n’est pas biaisé. Par ailleurs, avec Karen Duve, elles mettent cette année à l’honneur une autrice qui s’emploie à déconstruire avec enthousiasme et originalité les images traditionnelles de l’homme et de la femme.

 

Voyez-vous, c’est une première : seules des femmes interviendront lors de cette cérémonie d’ouverture. En réalité, cela ne devrait pas nous frapper. Je ne devrais même pas mentionner ce genre de fait, qui devrait aller de soi. Et pourtant, je le fais. Il y a tant d’autres domaines où il est encore impensable que les femmes prennent leur place. Qu’elles marquent si fortement la scène de leur présence ce soir n’en a que plus de valeur. La littérature a le pouvoir d’influencer la vision que les êtres humains ont du monde – la vision que nous avons du monde. Et cette vision, à son tour, façonne le monde – notre monde.
Je tiens à souligner encore l’effet rassembleur des Journées littéraires. Vos textes, chères autrices et chers auteurs, nous les lisons en principe chacun pour soi. C’est du moins ce que nous pensons. Car en réalité, nous les lisons avec vous. Et avec tous ceux qui se sont déjà enthousiasmés pour ces textes : l’éditeur, la correctrice, le libraire – même si, pour autant, nous n’y voyons pas tous la même chose. Les Journées littéraires nous permettent de vous rencontrer, d’échanger des points de vue, de réfléchir à l’effet que vos textes produisent sur nous et à la façon dont ils résonneront encore à l’avenir.

 

Sehr geehrtes Publikum

Texte entstehen, weil Autorinnen und Autoren den Mut haben, sie zu schreiben. Haben auch Sie Mut: Besuchen Sie eine Lesung oder eine Werkstatt in einer Sprache, die Sie nicht perfekt sprechen und nicht perfekt verstehen. Sie werden lernen und vieles mitnehmen. Und Sie werden sehen: Es lohnt sich!

Ich wünsche Ihnen, dass Solothurn Sie in den nächsten drei Tagen überrascht, Sie irritiert, Ihren Blick auf die Welt verändert. Ich wünsche Ihnen, dass Sie eigensinnigen und eigenwilligen Stimmen begegnen. Ich wünsche Ihnen, dass Ihr innerer Bücherschrank sich füllt!

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Glück – eine Staatsaufgabe? https://marinacarobbio.ch/de/2019/05/28/glu%cc%88ck-eine-staatsaufgabe/ https://marinacarobbio.ch/de/2019/05/28/glu%cc%88ck-eine-staatsaufgabe/#respond Tue, 28 May 2019 07:00:58 +0000 https://marinacarobbio.ch/?p=3988 Hier ist mein Interview für die Zeitschrift „Partnerschaften“ von Helvetas zum Thema Glück. Viel Spass beim Lesen! Siehe Seite 20 des PDF: link

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Hier ist mein Interview für die Zeitschrift „Partnerschaften“ von Helvetas zum Thema Glück. Viel Spass beim Lesen!

Siehe Seite 20 des PDF: link

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